03.09.2019
Aachen, Deutschland, und Brisbane, Australien, 3. September 2019 – Grünenthal, ein weltweit führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Schmerzmedizin, und UniQuest, das Vermarktungsunternehmen der University of Queensland, gaben heute bekannt, dass sie bei der Entwicklung neuartiger, nicht opioider Arzneimitteltherapien auf Basis von alpha-Conotoxinen zur analgetischen und krankheitsverändernden Behandlung von chronischen neuropathischen Schmerzen kooperieren. Die Zusammenarbeit vereint die Kompetenzen von UQ in der Peptid- und Conotoxinforschung und die langjährige Expertise von Grünenthal, Schmerzpatienten weltweit mit innovativen Therapien zu versorgen. Die wissenschaftliche Grundlage des Projekts wurde von Dr. Richard Clark in der medizinischen Fakultät der University of Queensland (UQ) gelegt.
Im Rahmen der Kooperation wollen UniQuest und Grünenthal neuartige peptidische Wirkstoffkandidaten identifizieren und in die klinische Entwicklung bringen. Grünenthal wird sein Fachwissen und seine technische Expertise in der Schmerzforschung und der Arzneimittelentwicklung einbringen und dabei eng mit Forschern der UQ und der Universität Wollongong zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird Grünenthal die Forschungsaktivitäten finanzieren, koordinieren und die Verantwortung für die weitere Entwicklung von Wirkstoffkandidaten aus der Zusammenarbeit übernehmen.
Neuropathische Schmerzen, auch Nervenschmerzen genannt, werden durch Schädigungen, Krankheiten oder Funktionsstörungen verursacht, die das Nervensystem betreffen – also Nerven, Gehirn und Rückenmark. Sie werden allgemein als die schlimmste Schmerzform bezeichnet und zeichnen sich durch eine Reihe von gravierenden Symptomen aus, wie stechende oder brennende Schmerzen, ein Hitze- oder Kältegefühl, das Gefühl von Nadelstichen oder Elektroschocks oder auch Taubheitsgefühle1,2. Bevölkerungsweite Studien mit validierten Screening-Instrumenten zeigten, dass 7-10% der Erwachsenen derzeit an chronischen Schmerzen mit neuropathischen Eigenschaften leiden. Gängige Schmerzmittel sind bei neuropathischen Schmerzen relativ wirkungslos2.
Gabriel Baertschi, CEO von Grünenthal, sagte: „Als weltweit führendes Unternehmen in der Schmerzmedizin seit fast 50 Jahren ist uns bewusst, dass Patienten in diesem Bereich immer noch stark unterversorgt sind. Wir wollen dies mithilfe unserer eigenen Forschung sowie durch externe Innovationen, Kooperationen und Netzwerke ändern.“ Das Unternehmen hat neue Forschungsschwerpunkte definiert und konzentriert sich auf die wichtigsten bisher noch ungedeckten medizinischen Bedarfe, darunter auch chronische neuropathische Schmerzen. Ziel ist, Patienten innovative, krankheitsverändernde Behandlungen zu bieten. Im Rahmen seiner Strategie baut Grünenthal außerdem auf neue Forschungsansätze und setzt auf Projekte, die eigene Kompetenzen mit externer Expertise vernetzen. „Wir konzentrieren alle unsere Bemühungen darauf, unsere Vision einer Welt ohne Schmerzen zu verwirklichen. Durch die Zusammenarbeit mit akademischen Forschungseinrichtungen können wir Grundlagenforschung mit Blick auf potentielle neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten nutzen. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der University of Queensland zur Entwicklung von innovativen, erstklassigen klinischen Wirkstoffkandidaten“, so Baertschi.
Dr. Dean Moss, CEO von UniQuest, sagte: „Die Partnerschaft mit Grünenthal zur Entwicklung neuer, hochkarätiger Schmerztherapien ist eine Bestätigung für den exzellenten Ruf, den die Universität weltweit genießt.“ Die University of Queensland zählt zu den weltweit besten Universitäten im Life-Science-Bereich und hat eine lange Tradition in der Schmerzforschung. Die Forschungsaktivitäten von UQ haben schon zu mehreren neuen Arzneimittelkandidaten geführt, die die klinische Entwicklung erreichten. "Wir freuen uns sehr, unsere Expertise in der Schmerzforschung in der Zusammenarbeit mit Grünenthal einbringen zu können", sagte Dr. Moss.
Über Conotoxine
Das Gift von Meeresschnecken aus der Gattung der Kegelschnecken (Conus) besteht aus einer komplexen Mischung zahlreicher biologisch aktiver Komponenten, einschließlich einer Vielzahl von neuroaktiven Peptiden, den sogenannten Conotoxinen. Einzelne Conotoxine bestehen typischerweise aus 10 – 30 Aminosäuren. Bemerkenswert sind die Potenz und die hohe Spezifität, mit der sie auf neuronale Rezeptoren wirken. Diese Eigenschaften haben in den letzten Jahren zu einem erhöhten wissenschaftlichen Interesse an Conotoxinen geführt und sie zu einem vielversprechenden Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer, innovativer Therapeutika – wie beispielsweise neuartiger Analgetika – gemacht.3 4
Über chronische neuropathische Schmerzen
Neuropathischer Schmerz entstehen als direkte Folge von Läsionen oder Krankheiten, die das somatosensorische System betreffen. Dies ist ein komplexes System von sensorischen Neuronen und Signalwegen, die auf Veränderungen an der Oberfläche oder im Körper reagieren. Neuropathische Schmerzen können durch Nervenverletzungen oder Krankheiten des peripheren oder zentralen Nervensystems verursacht werden. Sie sind gekennzeichnet von Symptomen wie stechende oder brennende Schmerzen, Taubheitsgefühl sowie verändertem Empfinden und Empfindungen, die nur schwer zu beschreiben sind. Bevölkerungsweite Studien mit validierten Screening-Instrumenten zeigten, dass 7-10% der Erwachsenen derzeit unter chronischen Schmerzen mit neuropathischen Eigenschaften leiden2. Nach Angaben der International Association for the Study of Pain (IASP) sind diese Schmerzen in jeder gemessenen Dimension stärker und mit einem schlechteren Gesundheitszustand verbunden als nicht-neuropathische Schmerzen. 17% derjenigen, die Schmerzen mit neuropathischen Merkmalen hatten, hatten gesundheitsbedingte Lebensqualitätswerte, die einer britischen Studie zufolge mit „schlimmer als der Tod“ beschrieben wurden, verglichen mit nur 3% bei Schmerzpatienten ohne neuropathische Merkmale5. Patienten mit neuropathischen Schmerzen reagieren in der Regel nicht auf Schmerzmittel wie Acetaminophen, NSAIDs oder schwache Opioide wie Codein6. Trotz der Verfügbarkeit verschiedener Behandlungsmöglichkeiten und Richtlinien bleibt die Behandlung daher eine Herausforderung2.
Über Grünenthal
Grünenthal ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Behandlung von Schmerzen und verwandten Erkrankungen. Als forschendes Pharmaunternehmen in Familienbesitz verfügen wir über eine langjährige Erfahrung in innovativer Schmerztherapie und der Entwicklung modernster Technologien für Patienten weltweit. Mit Innovationen wollen wir das Leben von Patienten verbessern. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, unsere Vision von einer Welt ohne Schmerzen zu verwirklichen.
Grünenthal hat seine Konzernzentrale in Aachen und ist mit rund 30 Gesellschaften in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten. Unsere Produkte sind in mehr als 100 Ländern erhältlich. Im Jahr 2018 beschäftigte Grünenthal rund 4.900 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.
Weitere Informationen finden Sie unter www.grunenthal.com
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Über UniQuest
UniQuest ist Australiens führendes universitäres Kommerzialisierungsunternehmen, das das geistige Eigentum der University of Queensland (UQ) verwaltet. Seit 1984 hat das Unternehmen mehr als 100 Start-ups auf der Grundlage von UQ-Forschung gegründet und mehr als 700 Millionen US-Dollar an Kapital akquiriert. UniQuest rangiert weltweit unter den Top 10 Prozent der akademischen Vermarktungsunternehmen und generiert mehr Lizenzeinnahmen als die anderen acht Universitäten der Group of Eight zusammen. UniQuest verwaltet ein umfangreiches Portfolio an geistigem Eigentum, darunter den HPV-Impfstoff Gardasil und das weltbekannte Triple P- Positive Parenting Program. Der Bruttoumsatz mit den von UniQuest lizenzierten Produkten hat 20 Milliarden US-Dollar überschritten. Mehr als 625 Millionen US-Dollar Umsatz wurden an UQ zurückgegeben.
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1IASP Taxonomy Working Group. Classification of Chronic Pain, Second Edition (Revised). Part III Pain Terms. IASP Press; 2011
2Colloca L et al. Nat Rev Dis Primers. 2017 Feb 16
3Richard T. Layer, and J. Michael McIntosh, Conotoxins: Therapeutic Potential and Application, Mar Drugs. 2006 Apr; 4(3): 119–142.
4Mir R, Karim S, Kamal MA, Wilson CM1, Mirza Z2., Conotoxins: Structure, Therapeutic Potential and Pharmacological Applications, Curr Pharm Des. 2016;22(5):582-9.
5IASP, Factsheet “Epidemiology of Neuropathic Pain”, 2014, https://s3.amazonaws.com/rdcms-iasp/files/production/public/AM/Images/GYAP/Epidemiology%20of%20Neuropathic%20Pain.pdf
6Torrance N et al 2014 Oct; 155 (10) :1996
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