Erklärung zum verantwortungsvollen Umgang mit opioidhaltigen Arzneimitteln

Allgemeine Erwägungen zum Schmerzmanagement mit Medikamenten, die einen Opioid-Wirkmechanismus aufweisen

Opioidhaltige Arzneimittel sind nicht für alle Schmerzindikationen zugelassen. Beziehen Sie sich bitte immer auf die Fachinformation des jeweiligen Produkts.

Ein individueller, patientenzentrierter Ansatz für die Diagnose und Behandlung von Schmerzen ist wesentlich, um eine therapeutische Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt herzustellen.(1)

​Zur Optimierung der Opioidtherapie:

  • Bei akuten und chronischen Schmerzen ist es wichtig, dass - bevor Opioide eingesetzt werden oder Therapien gemeinsam mit Opioiden zur Anwendung kommen - optimalerweise multimodale, nicht-opioide Ansätze angewendet werden.(1)
  • Opioide sollten nur dann eingesetzt werden, wenn der Nutzen hinsichtlich der Schmerzlinderung und der Verbesserung der Funktionalität die Risiken voraussichtlich übersteigt.(2)
  • Vor Beginn der Opioidtherapie sollten patientenbezogene Variablen mit möglichem Einfluss auf die individuelle Opioiddosis berücksichtigt werden.(1)
  • Während einer längerfristigen Opioidtherapie sollte der Arzt/die Ärztin mit dem Patienten zusammenarbeiten, um wiederholt Nutzen und Risiken der Opioidtherapie zu bewerten und sorgfältig abzuwägen. Vorsicht ist bei Steigerung, Beibehalten oder Reduktion der Opioiddosis geboten.(2)
  • Die Therapie sollte für alle Patienten sorgfältig ausgewählt, die Risikofaktoren für Missbrauch bewertet und eine regelmäßige Überwachung und Nachbeobachtung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Opioide angemessen und in Übereinstimmung mit den mit dem Patienten vereinbarten Behandlungszielen (Schmerzintensität und Funktionalität) eingesetzt werden.(4-5)
  • Die Patienten sollten auf mögliche Nebenwirkungen sowie auf das Gewöhnungs-, Abhängigkeits- und Suchtpotential von Opioiden hingewiesen werden.(4-5)
  • Eine Suchtentwicklung ist auch dann möglich, wenn Opioide wie verordnet angewendet werden. Die genaue Prävalenz der Suchtentwicklung bei Patienten, die wegen chronischer Schmerzen mit Opioiden behandelt werden, ist schwer zu bestimmen (6)
  • Anzeichen für eine missbräuchliche Anwendung von Opioiden müssen beobachtet und angesprochen werden. (4-5)

Wenn bei akuten Schmerzen ein Opioid eingesetzt wird, beachten Sie bitte:

  • Die Anwendung sollte über den kürzest möglichen Zeitraum erfolgen.(1)

Wenn ein Opioid für die Therapie chronischer Schmerzen eingesetzt wird, beachten Sie bitte:

  • Die Opioidtherapie sollte nur dann fortgeführt werden, wenn eine klinisch relevante Linderung der Schmerzen und Verbesserung der Funktionalität vorliegt, die die Risiken für die Patientensicherheit überwiegen (2)
  • Im Fall einer Langzeittherapie mit Opioiden sind regelmäßige klinische Untersuchungen erforderlich, um die Schmerzkontrolle, die Auswirkungen auf die Lebensqualität, das körperliche und psychische Wohlbefinden, Nebenwirkungen und die Notwendigkeit einer weiteren Behandlung zu beurteilen (3-5)
  • Die Opioidtherapie sollte beendet werden, wenn der Nutzen die Risiken nicht überwiegt (2). In der Regel erfolgt eine schrittweise Reduktion der Dosis.(4-5)

Patienten und die allgemeine Öffentlichkeit können von verständlichen Informationsmaterialien und Aufklärungsmaßnahmen profitieren, um ihr Wissen über Opioide zu vertiefen und Stigmatisierung zu verringern.(7)

Referenzen:

 

M-N/A-DE-05-24-0003