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Diabetes und Schmerz: Ein Fokus auf Polyneuropathie am Weltdiabetestag
Eine oft unterschätzte, aber sehr belastende Folge des Diabetes ist der Schmerz, der durch Nervenschäden entstehen kann.
Im folgenden Video spricht Stephanie Haack, als Betroffene und Patientenstimme, über die Rolle der diabetischen Polyneuropathie bei der Diabetes-Behandlung, die Früherkennung sowie die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene.
Etwa ein Drittel der Menschen mit Diabetes entwickelt diabetische Polyneuropathie (DPN)1. Die Symptome dieser Erkrankung sind vielfältig: Einige Patient*innen verspüren Kribbeln, Stechen, Brennen oder Ziehen in den betroffenen Körperteilen. Andere leiden unter Schmerzen, die ohne erkennbaren Grund kommen und gehen, oder sie haben ein Taubheitsgefühl auf der Haut. Diese Beschwerden können das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und zu ernsthaften Folgeerkrankungen wie offenen Wunden oder Geschwüren an den Füßen führen, die sich leicht entzünden können, ohne dass es bemerkt wird.2,3
Eine umfassende Studie3 von Tesfaye und Kollegen, die Patient*innen aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragte, bietet Einblicke in die Herausforderungen, denen Patient*innen mit schmerzhaften diabetischen peripheren Neuropathien (pDPN) gegenüberstehen:
- Schmerzintensität: 79 % der Befragten bewerteten ihre täglichen Schmerzen als moderat oder schwer.
- Auswirkungen auf das tägliche Leben: Schmerzen beeinträchtigten Schlaf (74 %), Stimmung (71 %), Bewegung (69 %), Konzentration (64 %) und tägliche Aktivitäten (62 %). 75 % der berufstätigen Teilnehmer haben aufgrund ihrer Schmerzen bei der Arbeit gefehlt.
- Diagnose und Behandlung: 50 % der Befragten hatten keine formale pDPN-Diagnose erhalten, und 56 % hatten keine verschriebenen Schmerzmedikamente verwendet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Diagnose von pDPN oft verzögert erfolgt, was zu einer Verschlechterung der Lebensqualität der Patient*innen führt. Ein frühzeitiges Erkennen und eine genaue Diagnose sind entscheidend für eine effektive Behandlung. pDPN hat erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben der Betroffenen. Schmerzen, Schlafstörungen und emotionale Belastungen sind häufige Begleiterscheinungen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Betroffene sollten daher nicht zögern, über ihre pDPN-Symptome zu sprechen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Es ist wichtig, dass Patient*innen ihre Erfahrungen und Beschwerden mit ihrem Arzt teilen, um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten.
Ärztinnen und Ärzte sollten bei ihren Patient*innen auf Anzeichen von pDPN achten und gezielt nach Symptomen wie Stechen, Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühl oder ungewöhnlichen Empfindungen fragen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.